Monteurzimmer Definition
Ein Monteurzimmer, auch Monteurunterkunft, Monteurwohnung, Arbeiterunterkunft, oder Arbeiterwohnheim ist ein Privatzimmer, das im klassischen Sinne an Arbeiter auf Montage vermietet wird. Mittlerweile werden Monteurzimmer frei an alle Interessenten, etwa Wanderarbeiter, Reisende und Urlauber vermietet. Die Vermietung der Monteurzimmer in Privathäusern ist nicht erlaubnis- bzw. eintragungspflichtig.
Monteurzimmer sind eine günstige Alternative zu Hotels, klassischen Pensionen, Fremdenzimmern oder dem Bed and Breakfast. Ein Vorteil des Monteurzimmers gegenüber anderen Unterkünften ist, dass die Auslastung nur in geringem Maße von saisonalen Schwankungen betroffen ist. Dadurch können Vermieter konstant günstige Preise anbieten, statt in der Hauptsaison Preise zu heben, um für mögliche Ausfälle in der Nebensaison gerüstet zu sein.
Monteurwohnung – Ausstattung und Abgrenzung
Der Ausdruck Monteurzimmer ist ein Sammelbegriff für Monteurunterkünfte mit Einzel-, Doppel- oder Mehrbettzimmern und vollständig eingerichteten Monteurwohnungen, die wahlweise von Monteuren für kurze Aufenthalte oder regelmäßigen Pendlern als Zweitwohnungsersatz genutzt werden können. Die Wohnungen sind, ähnlich wie Ferienwohnungen, vollständig mit allen wichtigen Zimmern und Gegenständen ausgerüstet: Schlafzimmer, Küche, Bad, sowie gegebenenfalls ein Wohnzimmer oder ein Gemeinschaftszimmer und weiteren Schlafzimmern für eine Gruppe von Reisenden. Monteurwohnungen können für Einzelpersonen oder eine Personengruppe gemietet werden.
Selbst einzeln angebotene Monteurzimmer verfügen meist über Gemeinschaftsduschen und Küchen, die die Selbstversorgung der Reisenden sicherstellen. Der Begriff Monteurzimmer umfasst außerdem Wohnheime für Arbeiter und vergleichbare Unterkünfte.
Entstehung
Monteure werden häufig fernab ihres Firmenstandortes eingesetzt. Sie arbeiten unregelmäßig für befristete Fertigungsaufträge deutschlandweit in ausgewählten Städten. Teilweise werden Monteure auch international eingesetzt. Im Volksmund spricht man bei diesen beruflichen Einsätzen davon, dass ein Mitarbeiter "auf Montage" ist. Der Vorteil für Firmen ist, dass sie, selbst bei nicht konstanter Auftragssicherheit vor Ort, expandieren können. Es ist üblich, dass Mitarbeiter für Montagetätigkeiten auswärts ihres Haupteinsatzortes einen monetären Zuschuss bekommen. Außerdem ist eine Pauschale für Unterkunft und Verpflegung üblich.
Um Monteuren eine komfortable Unterkunft mit Möglichkeit zur Selbstversorgung bieten zu können ist ein günstiges Zimmervermietungsmodell in Privathaushalten entstanden. Familien und Alleinstehende bieten ihre Gästezimmer für die Wanderarbeiter bzw. Monteure an. Die privat vermieteten Zimmer werden von den Firmen der Mitarbeiter bezahlt, sind dabei aber so kosteneffizient, dass sich der Einsatz der Arbeiter in anderen Orten finanziell lohnt. Im Falle einer vom Arbeitgeber gestellten Pauschale für Unterkunft und Verpflegung, werden die Zimmer vom Mitarbeiter bezahlt. In diesem Fall hat der Mitarbeiter den Vorteil, dass er durch die Wahl eines Monteurzimmers neben dem Lohnzuschuss einen weiteren gesparten Betrag dazu verdient. Zudem erlangen Mitarbeiter beim Einsatz "auf Montage" steuerliche Vorteile.
So ist mit dem Monteurzimmer ein Modell entstanden, das Firmen einen kostengünstigen Einsatz ihrer Mitarbeiter in anderen Städten und Privatpersonen einen Nebenverdienst über Gästezimmer bzw. Wohnungen ermöglicht.
Neben der Kostenersparnis kann auch die Bindung des Firmen-Know-Hows ein Grund für den Einsatz der eigenen Mitarbeiter auswärts des Unternehmensstandorts sein. Gerade große anerkannte Maschinenbauer mit starkem Fokus auf die Ausbildung ihrer Mitarbeiter versuchen oft die Abwanderung ihres Know-Hows zu verhindern, indem sie für Installations- und Aufbauarbeiten ausschließlich ihre eigenen Mitarbeiter einsetzen. So bekommen diese oft Aufträge, die bei anderen Firmen vor Ort erledigt werden müssen.